Typhus-Lebendimpfstoff, oral - Chemotherapeutika, antimikrobielle
Voraussetzung für eine ausreichende Serokonversion auf orale Lebend-Impfstoffe ist das Überleben der Impfkeime. Antibiotika, Sulfonamide und Malariamittel sind gegen Salmonellen und Vibrionen wirksam. Daher kann die gleichzeitige Anwendung von Antibiotika oder Malariamitteln den Impferfolg in Frage stellen. In einer Studie an 195 Probanden beeinträchtigte vor allem Proguanil die Immunantwort auf den Typhus-Lebend-Impfstoff; in einer weiteren Studie an 330 Kindern beeinträchtigte die Kombination Atovaquon/Proguanil die Immunantwort auf orale Lebend-Impfstoffe gegen Typhus und Cholera nicht.
Beeinträchtigung der Immunantwort möglich
Die gleichzeitige Anwendung von oralen, bakteriellen Lebend-Impfstoffen mit Antibiotika oder Malariamitteln kann den Impferfolg beeinträchtigen.
Obwohl einige Studien keine Beeinträchtigung der Immunantwort zeigten, sollen die genannten Malariamittel und Antibiotika nicht gleichzeitig mit bakteriellen, oralen Lebend-Impfstoffen angewandt werden. Eine Prophylaxe bzw. Therapie mit Malariamitteln oder Antibiotika soll frühestens 3 Tage nach Einnahme der letzten Impfdosis begonnen werden.
Überwachung bzw. Anpassung nötig
Fosfomycin - Prokinetika
Vermutlich wird Fosfomycin bei durch Metoclopramid beschleunigter Darmpassage in geringerem Ausmass absorbiert. Die Einnahme von Fosfomycin 30 min nach Metoclopramid verringerte bei 9 gesunden Probanden die Fosfomycin-Konzentrationen in Serum und Urin. Die Urinkonzentrationen waren im Schnitt um 27 % vermindert, lagen aber für mindestens 36 Stunden über den minimalen Hemmkonzentrationen von Fosfomycin für die häufigsten Erreger von Harnwegsinfektionen.
Verminderte antibakterielle Wirkung nicht auszuschliessen
Die gleichzeitige Einnahme mit Metoclopramid kann die antibakterielle Wirksamkeit von Fosfomycin bei Harnwegsinfektionen möglicherweise beeinträchtigen. Bei anderen Prokinetika (Alizaprid, Domperidon) können ähnliche Effekte auftreten.
Die gleichzeitige Einnahme von Fosfomycin mit Prokinetika kann vorsichtshalber um mindestens 3 Stunden getrennt werden; Metoclopramid-haltige Retardpräparate sind zu vermeiden.
Vorsichtshalber überwachen